Die Umkehrfunktion
Bei einer Funktion wird jeder reellen Zahl x aus der Definitionsmenge genau eine reelle Zahl y aus der Wertemenge zugeordnet. Eine Funktion kann also an einer Stelle nicht verschiedene Funktionswerte haben! Bei der Umkehrfunktion sind die Rollen von x und y im Vergleich zur Ausgangsfunktion vertauscht. Daraus leitet sich ab, dass eine Funktion nur dann umkehrbar ist, falls es zu jedem
Den Graphen der Umkehrfunktion erhält man durch Achsenspiegelung an der Winkelhalbierenden: y = x. Auch die Koordinaten der Punkte einer Umkehrfunktion sind gegenüber der Ausgangsfunktion vertauscht – das hilft beim Zeichnen. Außerdem gilt:
und
mit Umkehrfunktion, man schreibt auch
Soll man eine Umkehrfunktion bestimmen, bedarf es folgender Schritte:
- Untersuchung der Ausgangsfunktion auf Umkehrbarkeit (gibt es an verschiedenen Stellen denselben Funktionswert?).
- Eventuell Definitionsbereich neu festlegen.
- Definitonsbereich der Umkehrfunktion bestimmen (ist gleich des Wertebereichs der Ausgangsfunktion).
- Gleichung: y = f(x) nach x auflösen.
- Variablen tauschen.
Beispiel:
Es handelt sich dabei um eine nach links verschobene Normalparabel. Diese hat bekanntlich immer (bis auf x = -2) an zwei Stellen denselben Funktionswert. Man muss daher den Definitionsbereich auf einen „Arm“ einschränken:
Da der Defnitionsbereich der Umkehrfunktion dem Wertebereich der Ausgangsfunktion entspricht, sind wir mit dem dritten Schritt schnell fertig:
Nun wird die Gleichung umgeformt:
Zum Schluss noch die Variablen vertauschen, und schon hat man die Umkehrfunktion bestimmt:
Für Fortgeschrittene: Wer sich bereits mit Ableitung und Monotonieverhalten auskennt, kann sich bei der Bestimmung der Umkehrbarkeit auch diesen Satz zunutze machen: Jede streng monotone Funktion ist umkehrbar.
Streng monoton steigend ist eine Funktion in einem bestimmten Intervall, wenn gilt:
f'(x) > 0 , streng monoton fallend, wenn: f'(x) < 0.
Schreibt man die Funktion als Polynom auf:
und bildet die erste Ableitung,
dann braucht man lediglich zwei Ungleichungen lösen: Für welches x ist 2x + 4 > 0
bzw 2x + 4 < 0. Man muss sich dann nur noch für einen Bereich entscheiden, den steigenden oder fallenden.